Staatspreis 2024 Land.Dorf.Zukunft
Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus zeichnet besonders gelungene Projekte mit Staatspreisen aus. Damit werden gleichzeitig das große Engagement und die Eigenverantwortung von Bürgerinnen und Bürgern für ihre Heimat sowie für die Baukultur und einen lebenswerten ländlichen Raum in Bayern gewürdigt. Der Wettbewerb "Staatspreis Ländliche Entwicklung" findet jährlich und alternierend zwischen "Land.Dorf.Zukunft" und "Dorferneuerung und Baukultur" statt.
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Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus
Staatspreise für vorbildliche Projekte der Ländlichen Entwicklung: Staatsministerin Kaniber ehrt Gewinnerprojekte
(17. Oktober 2024) München – Ob ein neu gestalteter Dorfplatz oder eine Bürger-Energiegenossenschaft, ob Klimawochen für die Bevölkerung, ein neues Nahwärmenetz oder aufwändige Biofilterbecken an Fließgewässern – für solche Projekte und Initiativen der Dorferneuerung, Gemeindeentwicklung, Flurneuordnung und Integrierten Ländlichen Entwicklung steht der Staatspreis für vorbildliche Projekte der Ländlichen Entwicklung 2024. Bei einem Festakt in der Münchner Residenz hat Ministerin Michaela Kaniber nun zehn Staatspreise und einen Innovationspreis an die Gewinner des Wettbewerbs "Land.Dorf.Zukunft" verliehen. "Alle ausgezeichneten Projekte zeigen eindrucksvoll, was Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit den Kommunen und der Verwaltung zum Wohle des ländlichen Raums und seiner Bewohner auf die Beine stellen können", so Ministerin Kaniber in ihrer Laudatio. Und weiter: "Mit diesem vorbildlichen Engagement und Ideenreichtum tragen alle Beteiligten Hand in Hand maßgeblich dazu bei, dass die bayerischen Regionen auch künftig lebenswert bleiben. Mit dem Preis schaffen wir hoffentlich viel Anreiz für möglichst viele Nachahmer im gesamten Freistaat." Die mit je 5.000 Euro dotierten Staatspreise gingen in der Kategorie "Umfassende Leistungen für Dörfer und Gemeinden" an die Dorferneuerung Kößlarn (Lkr. Passau), die Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) Iller-Roth-Biber (Lkr. Neu-Ulm) und die Dorferneuerung Heidenheim (Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen). In der Kategorie "Stärkung der Grund- und Nahversorgung" erhielten die Dorferneuerungen Mähring (Lkr. Tirschenreuth), Feilitzsch (Lkr. Hof) und Neusitz (Lkr. Ansbach) Staatspreise. Bei der Kategorie "Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel - Landschaftswasserhaushalt" wurden das boden:ständig-Projekt Haubach (Lkr. Rhön-Grabfeld), die Flurneuordnung Erkheim (Lkr. Unterallgäu), sowie die boden:ständig-Projekte und Flurneuordnungen Mühlhausen (Lkr. Kelheim) und Pelhamer See (Lkr. Rosenheim) ausgezeichnet. Ein mit 2.500 Euro dotierter Innovationspreis ging an die ILE Arbeitsgemeinschaft Obere Vils-Ehenbach (AOVE) (Lkr. Amberg-Sulzbach) für die Aktion "Sag was - tu was – Junge Menschen gestalten aktiv ihre Heimat". Der Wettbewerb "Land.Dorf.Zukunft", in dem dieses Mal 21 Projekte präsentiert wurden, findet alle zwei Jahre statt. Er ist vor allem auf Kriterien der Nachhaltigkeit ausgerichtet. Im Fokus des diesjährigen Wettbewerbs standen die Themen "Stärkung der Grund- und Nahversorgung" und "Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel - Landschaftswasserhaushalt". Üblicherweise müssen alle Projekte auch dem integrierten Ansatz entsprechen, zur Zukunftssicherung vitaler ländlicher Räume beitragen und dem Grundsatz einer aktiven Bürgerbeteiligung gerecht werden. Weitere Informationen finden sich unter www.stmelf.bayern.de/landentwicklung/
Laudatio für das Projekt "Integrierte Ländliche Entwicklung Iller-Roth-Biber - Miteinander mehr erreichen"
Die ILE Iller-Roth-Biber mit den sieben ILE-Gemeinden Buch, Illertissen, Kellmünz, Oberroth, Osterberg, Roggenburg und Unterroth alle im Landkreis Neu-Ulm erhält den Staatspreis 2024 für die vielen gemeindeübergreifenden, attraktiven und untereinander vernetzten Projekte.
In einem umfangreichen Prozess wurden die gemeinsamen Ziele ermittelt und daraus die einzelnen Projekte entwickelt. Projektschwerpunkte waren dabei Innenentwicklung, Klimaschutz und regionale Wertschöpfung.
Im Rahmen einer Klimawoche wurde die Bevölkerung für die Bedeutung des Klimaschutzes sensibilisiert und zum Handeln motiviert. Im Rahmen von Aktionstagen und Infoveranstaltungen wurde informiert, aber auch die Praxis kam zum Beispiel im Reparatur-Café oder bei Baumpflanzungen nicht zu kurz. So sollen nach und nach großflächige Streuobstbaumpflanzungen entlang von Fuß-, Rad- und Feldwegen über die gesamte ILE-Region entstehen. Dieses Streuobstband soll die Biodiversität stärken und das Kulturgut Streuobst fördern. Aber auch im Rahmen der Initiative FlurNatur wurden Bäume und Sträucher als Ausgleich zur intensiv genutzten Kulturlandschaft gepflanzt.
Eine Bürgerenergiegenossenschaft „ILE-Iller-Roth-Biber-Bürgerenergie“ soll in Zukunft die Energiewende vor Ort forcieren und findet breite Unterstützung in der Bevölkerung. Aber auch die Gründung eines Regionalwerkes ist geplant, das die Arbeiten im Bereich Energie bündelt und so die einzelnen Kommunen entlastet.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Innenentwicklung. Für alle sieben Kommunen wurde ein Innenentwicklungskataster erstellt und eine Broschüre entwickelt, die gute Beispiele vorstellt. Tage der Innenentwicklung und eine Baufibel runden das Bild ab.
Einige Projekte in den einzelnen Dörfern wurden bereits angepackt, so zum Beispiel der dorfgerechte Ausbau von Straßen, die Aufbereitung des römischen Erbes, Sanierung und Errichtung eines Dorfgemeinschaftshauses, etc. Der große Teil befindet sich jedoch noch in Planung und ist in die Zukunft gerichtet.
Die Bürgerinformation und -beteiligung ist in der ILE Iller-Roth-Biber vorbildlich und nachahmenswert. Ebenso die Zusammenarbeit der sieben Bürgermeister auf interkommunaler Ebene, die mit großem Engagement den ILE-Prozess mit dem Umsetzungsteam mit Leben füllen und am Laufen halten.
Die Integrierte Ländliche Entwicklung erhält den Staatspreis für ihre außergewöhnliche, gemeindeübergreifende Zusammenarbeit im Bereich Klimaschutz, regionale Wertschöpfung und Innenentwicklung.